Utopisches Flimmern 2007

ANARCHIE ALS REGEL - Filmreihe Utopisches Flimmern 2007
Filme und Gespräche über Errico Malatesta
(1853–1932) und Buenaventura Durruti (1896 – 1936)
Eintritt frei – Spenden sind willkommen
Verköstigung: Penne
alla Bakunin
"Die Freiheit erfordert nicht nur Mut, sondern Regsamkeit,
Wachsamkeit, Bereitschaft zum Handeln und zur Übernahme
der Verantwortung. Knechtschaft ist bequem, Freiheit ist unbequem."
(Ricarda Huch, »Michael Bakunin und die Anarchie«,
1923)
Berlin
Immer Mittwochs, immer 20:30, immer im Substitut:
17.10. MALATESTA
Spielfilm von Peter Lilienthal, D 1969, 82 min.
07.11. DURRUTI
Filmabend
12.12. MAX HOELZ
Dokumentarfilm von Günter Jordan, DDR 1988/9, 38 min.
– mit Verköstigung
Zu Gast im Substitut
– Torstr. 159 – 10115 Berlin
Bremen
Sonnabend, 17.11. - 18:00 Uhr
DURRUTI
Filmabend
mit Verköstigung
Sonntag, 18.11. - 11:00 Uhr
MALATESTA
Filmfrühstück
Spielfilm von Peter Lilienthal, D 1969, 82 min.
Ort: Katrin Rabus Kulturprojekte - Plantage 13 - 28215 Bremen
Mit den Gesprächspartnern Lutz Liffers (Soziologe, Kulturbüro
neue passagen), Jörg Holkenbrink (Regisseur, Zentrum
für Performance Studies, Universität Bremen), Christoph
Spehr (Sozialwissenschaftler, Kongressveranstalter „Out
of this world“). Moderation: Sala Deinema, Peter Roloff
und Jörg Streese.
Veranstalter: Heinrich
Böll Stiftung Bremen,
Katrin Rabus Kulturprojekte und reisende Sommer-Republik.
Gefördert vom Filmbüro
Bremen.
Utopisches Flimmern wird kuratiert von Sala Deinema.
Der Begriff Anarchie ist beinahe jedem geläufig und doch
diffus. In den
politischen Propaganda-Reden steht er fast immer für
Chaos und Schrecken,
und die Zeit, als damit auch ein positiver Gesellschaftsentwurf
verbunden
war, schien vorbei. Anarchismus galt als so tot wie alle Utopien,
auch wenn
die rotschwarzen Fahnen nie ganz aus dem Stadtbild Berlins
und anderer
Metropolen verschwunden waren. In den letzten Jahren aber
haben die Begriffe
offenbar einen neuen Reiz bekommen. Man schreibt und spricht
wieder
darüber – vermutlich weil die Politiker immer energischer
mit Forderungen
auftreten, für die es "keine Alternative gibt".
Wenn sich das gegenwärtige
politische System allmählich nur als "Herrschaftsform"
herausstellt, die
obendrein noch alternativlos sein will – wobei den Beherrschten
verborgen
bleibt, wer hier eigentlich herrscht – wächst verständlicherweise
das
Bedürfnis nach "Herrschaftslosigkeit", eben
Anarchie.
Diffus bleiben Begriff und Sache trotzdem. Anarchismus ist
nirgends lange
genug praktiziert worden, um ein gültiges Urteil über
das Konzept zu fällen.
Es gab ihn allenfalls als temporären Zustand –
aber wer den erlebt hat,
weiß, wie viel Energie und Begeisterung er freisetzt.
Doch ob und wie die
Sache tatsächlich "gehen" kann, ist eine offene
Frage geblieben, denn die
Unzahl verschiedener Theorien und Bestrebungen, die seit über
150 Jahren um
die Idee der Herrschaftsfreiheit kreisen, hat fast nichts
zu ihrer Klärung
beigetragen.
Möglicherweise bleibt es ja dabei und auch das neue Interesse
an der Frage bringt hier keinen Durchbruch – aber eines
ist sicher: darüber nachzudenken
macht frei von der gezielten Suggestion, dass es zum Bestehenden
keine
Alternativen gibt.
Utopisches Flimmern
„Utopisches Flimmern“ zeigt Filme aus verschiedenen
Genres: Fiktion, Dokumentation und Experimentalfilm. Ein Experte
– etwa ein Psychologe, Künstler, Naturwissenschaftler
oder Wirtschaftstheoretiker – kommentiert den jeweiligen
Film aus seinem ganz eigenen Blick- und Erfahrungsfeld. Der
Film wird gegen den Bildstrich gebürstet – das
utopische Potential wird sichtbar.
Das utopische Denken als Motor unseres Lebens
Die positive Kraft von Utopie ist nicht das geschlossene Weltensystem,
sondern liegt in seiner Entgrenzung begründet. Utopie
hilft uns, Denkblockaden und geistige Lähmung zu überwinden.
Sie ist Denkbeschleuniger, Motivator, Türöffner.
Utopisches Denken ist das Überall von Ideen, das jederzeit
und allerorts den Alltag bereichert. Die Energie der utopischen
Idee stößt Handlung an, sie bewirkt Bewegung und
Veränderung. Die Faszination dieser utopischen Ideen
beruht auf der Kraft der Narration und der durch sie ausgelösten
inneren Bilder.
„Utopisches Flimmern“ ist in das langfristige
Kunst- und Kulturprojekt der Reisenden Sommer-Republik eingebunden.
Es startete im August 2005 mit einem Open-Air-Kurzfilm-Programm
an der Weserkaje von Brake im Rahmen der Gründungsveranstaltung
der Sommer-Republik, dem „Inselkongress 2005 –
Ausflug in die Utopien“. Im 19. Jahrhundert biwakierten
vor Brake auf der Weserinsel Harriersand 250 Utopisten mit
dem Ziel der Gründung einer deutschen Musterrepublik
in Amerika.
Kontakt
Sala Deinema | deinema@sommer-republik.de
Peter Roloff | peter.roloff@sommer-republik.de
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Uraufführung:
NEULAND - ein Film von Daniel Kunle &
Holger Lauinger
Eine Reise durch die ostdeutsche Transformationslandschaft.
8. März 2007 - 20:00 Uhr - Ballhaus Ost - Pappelallee
16 - 10437 Berlin
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Die gemeinsam mit den Filmemachern und dem Ballhaus Ost
veranstaltete Premiere fand vor überfülltem Haus
statt. Viele Premierenbesucher mussten wieder gehen und auf
den Kinoeinsatz vom 15.-28. März im Lichtblick-Kino ausweichen:
www.lichtblick-kino.org.
Nach der Vorführung sprachen die Filmemacher, Filmprotagonisten
sowie Wolfgang Kil, Autor von "Luxus der Leere",
mit dem neugierigen Publikum.
Synopsis
Ein Bürgermeister ruft nach Kolonisten. Zwei
Studenten bauen ihre berufliche Existenz mit Schnecken auf.
Ein Planer löscht seine Stadt aus. Ein Heimkehrer züchtet
Bisons im Tagebau. Ein Arbeitsloser mobilisiert „Überflüssige".
Ein Rechtsanwalt experimentiert mit Geld. Ein Sozialwissenschaftler
spricht von ländlichen Ghettos, Jugendliche über
ihre Zukunft in einer sterbenden Stadt. Ein Pionier will im
toten Kraftwerk eine lebendige Brauerei. Eine Frau schließt
das letzte Kino der Stadt. Ein Bauer kämpft für
ein energetisch autarkes Dorf. Eine Kommune zieht in eine
ehemalige Puppen-Fabrik. Kulturschaffende wehren sich gegen
Nazis. Ein Politiker sieht in regenerativen Energien die Zukunftschance.
Neue Siedler besetzen ländlichen Raum. Sie alle leben
in...
Neuland
(Website zum Film)
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